Und es machte alles Sinn.
Also sog ich alles in mich auf, ich beschäftigte mich mit dem Thema und schon bald wurde mir klar: mit deinem Kind ist alles in Ordnung, es ist perfekt so wie es ist.
Es ist lediglich gefühlsstark.
“Ein gefühlsstarkes Kind zu bekommen, ist wie in einer Therapie zu landen, zu der man sich nie angemeldet hatte.” – Nora Imlau
Gefühlsstark.
Schnell stellte ich fest, dass ich es auch bin. Ich kannte all das, all die Gefühle, die so überwältigend sein können.
Und ich wusste, es liegt nicht an mir, ich habe keine Schuld, ich mache nichts falsch.
Und diese Einsicht war ein riesen Schritt in die richtige Richtung. Denn nun wusste ich, dass ich etwas ändern konnte. Ich konnte die Segel neu setzen, denn ich hatte es in der Hand.
Und ich wollte mein Leben als Mama von gefühlsstarken Kindern endlich genießen.
Ich beschäftigte mich mit dem kindlichen Gehirn, lernte die Zusammenhänge und die möglichen Ursachen. Ich nutzte meine Erfahrungen als psychologische Beraterin, Trainerin und Projektmanagerin, entwickelte Strategien und fasste den Entschluss, mit meinem Wissen auch anderen Müttern zu helfen.
Aber nicht allein die Bücher, die ich las oder die Ausbildungen, die ich habe, halfen mir zu verstehen, worum es geht und was ich ändern muss, damit es besser wird.
Nein, den größten Teil habe ich meinen Kindern zu verdanken.
Denn meine Kinder ließen mich sehen, wovor ich viel zu lange die Augen verschlossen hatte.
Meine beiden gefühlsstarken Kinder haben mich an allem zweifeln lassen, sie haben mich Tränen vergießen lassen. Viel zu oft bin ich nicht nur an meine Grenzen gestoßen, sondern habe sie übertreten. Ich habe geweint, ich habe geschrien, ich habe geschimpft, ich habe mich geschämt.
Aber: